„Nur der Pilot kann ihn aufhalten“
Kaufberatung Lancia Dedra
Von Kennern gerne als „Geheimtipp“ gehandelt, wird der Lancia
Dedra landläufig oft mit einer
geringschätzigen Handbewegung
abgetan, gepaart mit einem mitleidvollen Lächeln. Der schlechte
Ruf scheint sogar soweit zu gehen,
dass Markenhändler gebrauchte
Dedras nur ungern oder zu ungünstigen Konditionen in Zahlung
nehmen („den kann ich ja eh nicht
verkaufen“) und sich somit auch
guterhaltene Exemplare zuhauf bei
Fähnchenhändlern
wiederfinden,
die weniger Berührungsängste mit
italienischen Fahrzeugen zu haben
scheinen.
Dass dies nicht ohne Auswirkung
auf die Gebrauchtwagenpreise
bleibt, versteht sich von selbst, und
so hat der Aufruf eines älteren
Dedra zum Schwacke-Preis beinahe
Seltenheitswert. Zwar ist für Kaufinteressenten der geringe Marktwert
selbstverständlich ein gewichtiges
Argument, für den Verkäufer
jedoch stellt sich unweigerlich die
1
Frage, ob denn der nächste Wagen
angesichts des enormen Wertverlusts wieder ein Lancia werden
wird - eine Entwicklung die hinsichtlich des Fortbestands der
Marke bedenklich stimmt...
Zuverlässigkeit. Hört man sich aber
ein wenig im Ausland um, so gerät
man schnell ins Staunen: In
Frankreich
etwa
gilt
der
Mittelklasse-Lancia als zuverlässiger Wagen und auch die
Mängelstatistik 2003 der „contrôle
Entscheidender für den Ge- technique“ führt den Dedra im
brauchtwagenkäufer ist jedoch die oberen Mittelfeld, nur unwesentlich
Frage, ob der
schlechte Ruf
des
Dedra
wirklich
gerechtfertigt ist.
Mangels Relevanz taucht der
Dedra in neueren
Mängelstatistiken von
TÜV und ADAC gar nicht
mehr auf. Frühere
Veröffentlichungen
attestieren ihm
Mittelmaß in
Qualität
und
Lancia Dedra, 1. Serie (1989-1994)
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häufiger moniert als etwa VW Golf
(III), und platziert ihn damit sogar
besser als den hierzulande als das
Non-plus-ultra geltenden Toyota
Corolla (III) (im Übrigen kührte die
französische
Zeitschrift
Autojournal den Lancia Thesis in
jüngster Vergangenheit zum zuverlässigsten Wagen seiner Klasse.
Wie unterschiedlich doch das
Markenimage von Land zu Land
ist...).
Dass jedoch der technisch
weitgehend baugleiche Fiat Tempra
in derselben Aufstellung wesentlich
schlechter abschneidet, lässt den
Schluss zu, dass weniger die
Qualität jener Autos ab Werk, als
vielmehr die ihnen entgegengebrachte Wertschätzung der Besitzer und die damit verbundenen
möglichen Wartungsdefizite Niederschlag in solchen Statistiken
finden.
me hinzuweisen. Zum dennoch
bestehenden schlechten Image
trugen und tragen nicht zuletzt auch
überforderte und unwillige Werkstätten bei. So dürfte die mir selbst
widerfahrene Begrüßung bei der
Reparaturannahme
(Kupplungstausch) mit den Worten „das lohnt
doch nicht, den will doch keiner
geschenkt“ kein Einzelfall sein,
hört man sich in einschlägigen
Internet-Fora ein wenig um. Selbst
einfache Elektrik-/Elektronikfehler
sind auch Markenwerkstätten mitunter ein Rätsel, da sich insbesondere die älteren Dedras noch
nicht an moderne Diagnoseelektronik anschließen lassen und der
Einsatz passender zeitgenössischer
Testgeräte häufig nicht einmal in
Betracht gezogen wird. Der Kunde
kann dann entweder mit dem
Problem leben, eine findige
Werkstatt suchen (auch die gibt es),
Lancia Prisma, der Vorgänger des Dedra
gebrauchten Dedra Ausschau nach
liebevoll behandelten oder zumindest planmäßig gewarteten
Exemplaren halten. Die Alternative
bei nur mäßig erhaltenen Fahrzeugen lautet nämlich häufig: Genügend Nerven und Finanzmittel
bereitzuhalten, um die Nachlässigkeiten des Vorbesitzers auszubaden.
Ob man nun letztlich die
Restaurierungsvariante oder gleich
den Kauf eines gepflegten Dedra
einplant - in beiden Fällen stellt der
Dedra hinsichtlich Design, Geräumigkeit und Fahrkomfort eine gute
Wahl dar und braucht sich auch
heute nicht vor modernen Fahrzeugen zu verstecken.
Modellgeschichte
Armaturenbrett Dedra Integrale der 1. Serie mit "Intelligenter Aufhängung", elektronisch geregelter
Klimatisierung und Lederausstattung
Und so wird der Dedra in den
meisten zeitgenössischen Tests als
durchaus empfehlenswerte, grundsolide Alternative zu deutschen,
französischen und japanischen Mittelklassewagen beschrieben, natürlich nicht, ohne auf den Makel
fehlender deutscher Markenemble2
sich selbst kundig machen (und hier
leisten die verschiedenen Internetfora mit den dort aktiven
Spezialisten Großartiges) und sich
der Reparatur widmen oder den
Wagen mitsamt Defekt verkaufen.
Der Gebrauchtwagenkäufer sollte also bei der Suche nach einem
Der Lancia Dedra wurde im April
1989 als Nachfolger der seit 1982
produzierten Stufenhecklimousine
Prisma vorgestellt, die als eine der
größten Verkaufserfolge des italienischen Autoherstellers und als
dessen gelungener Wiedereinstieg
in die Mittelklasse gilt. Um auch
mit dem Erben des kantigen Prisma
genügend Käufer zu finden, versah
Lancia den Dedra der 1. Serie
(1989-1994) mit einem wahren
Feuerwerk technischer Rafinessen,
wie es danach in dieser Klasse auch
bei anderen Herstellern kaum mehr
zu finden war:
So sorgte die Traktionshilfe
„Viscodrive“ bei der motorisch
ausgeklügelten 2-Liter TurboVersion zusammen mit einem
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angepassten
Bosch-ABS-System
für eine bedarfsgerechte Verteilung
des Drehmoments der Antriebsräder, bei den mit der „Intelligenten
Aufhängung“ ausgestatteten 2Liter-Benzinern regelte auf Wunsch
1983 zurückreichten. Ein Gegenentwurf des Thema-Designers Giugiaro wurde wegen der zu engen
Anlehnung an den größeren
Konzernbruder schnell verworfen
und so wurde schließlich das
Optoelektronische Armaturentafel der 2-Liter-Ausführungen
ein Steuerungscomputer die Härte
der Stoßdämpfer und für alle 2Liter-Modelle war eine optoelektronische Anzeigentafel mit Bordcomputer erhältlich.
Viele andere Ausstattungsdetails,
die auch heute ihresgleichen
suchen, wahren insbesondere bei
den stärkeren Motorisierungen
serienmäßig: So zum Beispiel
Alcantara-Bezüge, elektrisch steuerbare, anklappbare und beheizbare
Außenspiegel, blendfreie Lesespots, beleuchtete Bedienelemente
und Lüftungsversteller (auch im
Fond), um nur einige zu nennen.
Die Konstruktion des Dedra
baute auf der Tipo-Bodengruppe
auf, wie sie auch für Fiat Tempra
und Coupé, den Lancia Delta II und
die Alfa-Modelle 145, 146 und 155
verwendet wurde. Für die Gestaltung verantwortlich zeichnete das
italienische Designbüro IDEA, deren erste Entwürfe bis in das Jahr
Dedra Integrale mit "Aerodynamikpaket"
3
Lebenslagen „stoisch ruhigen“
Dedra den ADAC in einem
zeitgenössischen Test zu einer „1“
vor dem Komma bezüglich des
Fahrverhaltens (ADAC Spezial
1990). Und dies schon ohne die
Digitales Bord-Informationssystem
windschlüpfrige IDEA-Modell (im
Entwurf ein cw-Wert von 0,26, in
Serie 0,29) verwirklicht.
Die nunmehr verzinkte Karosserie hält in puncto Korrosionsschutz auch noch nach vielen
Streusalzwintern das in den frühen
Prospekten gegebene Versprechen
ein: Rost ist kein Thema mehr, und
wenn doch, so ist dies ein Indiz für
schlecht ausgeführte Unfallreparaturen oder andere unsachgemäße
Behandlungen des Wagens (etwa
falsch angesetzte und abgerutschte
Werkstattwagenheber).
Alle Ausführungen des Dedra
verfügen über dasselbe hervorragende Fahrwerk: Ausgerüstet mit
Stabilisatoren vorne und hinten
sowie einer „Anti-Dive“ genannten
Vorderachskonstruktion, die ein
Abtauchen beim Bremsen oder
Beschleunigen des Wagens verhindert, verleitete die „ausgewogene
Fahrwerksabstimmung“ des in allen
Hilfe der aufpreispflichtigen „Intelligenten Aufhängung“.
Bei seiner Präsentation waren für
den Dedra 4 Triebwerke verfügbar:
Drei Benziner mit 1581, 1756 und
1995 cm³ und ein 1,9-Liter Turbodiesel-Aggregat mit (in der Katalysatorversion) 78, 105, 113 und 92
PS. Letzterer Motor blieb bis zur
Ablösung des Dedra im Jahr 1999
im Programm, die Benziner wurden
im Laufe der Zeit durch Nachfolgemodelle in 16-Ventiltechnik
ersetzt.
Während das 1,6-Liter-Triebwerk zunächst mit einem BoschMonojetronic-Einspritz- und Zündsystem (78 PS) versehen war,
verwandte man hier später die 75
PS leistende Mono-Motronic wie
im Delta II. Für größere Laufruhe
sorgten bei den beiden verwandten
größeren
DoppelnockenwellenTriebwerken zwei gegenläufige
Ausgleichswellen, die Einspritzung
„Symbol der Sicherheit“: Roter Blinkerschalter
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Motorisierungen Lancia Dedra
Modell
1,6 i.e.
1,6 i.e.
1,6
1,6 16V
1,8 i.e.5
1,8 i.e.
1,8
1,8 16V
1,8 16V
Hubraum
1581 cm³
1581 cm³
1581 cm³
1581 cm³
1756 cm³
1756 cm³
1756 cm³
1756 cm³
1756 cm³
Ventile/Zylinder
2 pro Z./4
2 pro Z./4
2 pro Z./4
4 pro Z./4
2 pro Z./4
2 pro Z./4
2 pro Z./4
4 pro Z./4
4 pro Z./4
GM MPI ACG
Multec-XM
Weber IAW
Weber IAW
Weber IAW
Weber IAW
Hitachi MFI-0
Hitachi MFI026
90/5750
103/5750
105/6000
90/6000
101/6000
113/5800
131/6300
5
Einspritzung
5
Bosch Mono- Bosch MonoJetronic
Motronic
PS/U.
78/6000
Nm/U.
75/6000
124/3000
125/3000
127/2750
145/4000
143/3000
133/3250
145/2500
157/4400
167/4300
Bremsen V/H
240S/180T1
240S/180T1
257S/240S
257S/240S
257S/240S
257S/240S
257S/240S
257Si/240S
284Si/240S
Bereifung3
175/65 R14
175/65 R14
175/65 R14
185/65 R14
175/65 R14
185/60 R14
185/60 R14
185/60 R14
185/60 R146
1108 kg
1100 kg
1140 kg
1175 kg
1200 kg
1200 kg
1200 kg
1235 kg
1255 kg
6,2 L
5,9 L
5,2 L
6,3 L
6,7 L
6,3 L
6,1 L
6,7 L
6,9 L4
Gewicht2
Verbrauch 90km
2
4
4
4
Vmax2
170 km/h
167 km/h
180 km/h
186 km/h
187 km/h
180 km/h
185 km/h
195 km/h
203 km/h
Bauzeit/Serie
1989-1992
1992-1994
1994-1997
1998-1999
1989-1993
1993-1994
1994-1996
1996-1997
1996-1999
1) Bei Ausführungen mit ABS: 257S/240S
2) Jeweils Limousine
3) Jeweils Grundausstattung
4) Angaben nun nach Norm 93/116 EU Landstraße
5) Kat-Ausführung (in Deutschland nie ohne Katalysator)
6) ab Facelift 1998: 185/65 R14
erfolgte mittels Multipointanlage
von Weber (IAW).
Was den Dieselmotor anbelangt,
so machte diesen - abgesehen von
seinen zahlreichen anderen Qualitäten - seine automatische Früheinspritzung bei Kälte, die Leerlaufanhebung und die automatische Kraftstoffheizung auch bei sibirischen
Temperaturen zu einer zuverlässigen Antriebsquelle. Für sämtliche
Modelle waren überdies ABS-Anlagen gegen Aufpreis lieferbar.
Nach knapp zwei Jahren Bauzeit
wurde Ende 1990 die Dedra-Reihe
um zwei Topmodelle ergänzt: Mit
(bis auf die Steuergeräte) identischem
Antrieb
ausgestattet
unterschieden sich der Dedra 2000
Turbo und der Dedra Integrale im
Antriebskonzept: Während der
Turbo die 170 PS des aufgeladenen
2-Litermotors mit Unterstützung
des Viscodrive per Frontantrieb auf
die Straße brachte, verfügte der
Lancia Dedra Serie 2 (1994)
4
Integrale über den permanenten
Allradantrieb mit zuschaltbarem
Sperrdifferential des vielfachen
Rallyeweltmeisters Lancia Delta
Integrale. Neben einer größer dimensionierten Bremsanlage unterscheiden sich diese beiden Modelle
von ihren „kleineren“ Geschwistern
ferner durch größere Felgen (nun
15-Zoll)
und
aerodynamische
Schwellerverkleidungen und (leider) einen aufgesetzt wirkenden
Heckspoiler. Auch ließ sich fortan
die erwähnte Intelligente Aufhängung nur noch mit den beiden
Turbomotoren kombiniert ordern.
Im Frühjahr 1992 konnte Lancia
den Dedra in der 113-PS-starken 2Liter-Variante auch mit einem 4stufigen Automatikgetriebe anbieten, das von VW zugekauft wurde
und bis 1997 im Programm bleiben
sollte. Zudem hatte man hausintern
das erste Facelift ausgerufen
(Facelift „92“), das sich jedoch nur
auf neue Materialien im Innenraum
sowie einige wenige Ausstattungsdetails beschränkte.
Neben den üblichen zahllosen
Verbesserungen, die ständig in die
Serienproduktion des Dedra einflossen, sollten sich Gebrauchtwageninteressenten vor allem eine rot
anstreichen: Ab Winter/Frühjahr
1993 kamen die mit dem Nuova
Delta eingeführten neuen Sicherheitsmerkmale auch dem technisch
baugleichen Dedra zugute. Im
Einzelnen sind dies zahlreiche Versteifungen der Karosserie, um eine
sicherere Fahrgastzelle zu gewährleisten, Seitenaufprallschutz in
allen 4 Türen, das Kraftstoff-Feuerschutz-System (FPS), eine bei
Frontaufprall
sich
selbständig
„zusammenfaltende“ Sicherheitslenksäule, sowie ein Fahrerairbag
und ein Gurtstraffersystem. Erkennbar sind diese neueren Dedras
(die in der 1600 cm³-Version auch
Lancia Dedra Station Wagon Serie 2 (1994)
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Motorisierungen Lancia Dedra
Modell
2,0 i.e.
5
2.0 automatic 2,0 turbo i.e.5
2.0 i.e.
Integrale2,5
2,0 16V
2,0 16V
Integrale6
2,0 turbo ds
2,0 tds5,7
Modell
Hubraum
1995 cm³
1995 cm³
1995 cm³
1995 cm³
1995 cm³
1995 cm³
1929 cm³
1929 cm³
Hubraum
Ventile/Zylinder
2 pro Z./4
2 pro Z./4
2 pro Z./4
2 pro Z./4
4 pro Z./4
4 pro Z./4
2 pro Z./4
2 pro Z./4
Ventile/Zylinder
Weber IAW
Weber IAW
Weber IAW
Weber IAW
Weber IAW
Weber IAW
Bosch VE R
303-1
Bosch VE R
508
Einspritzung
PS/U.
113/5750
115/5750
165/5500
172/5500
139/6000
139/6000
92/4100
92/4200
Nm/U.
159/3000
162/3300
285/3250
275/3250
185/4500
185/4500
194/2400
194/2500
Bremsen V/H
257Si/240S
257Si/240S
284Si/240S
284Si/240S
257Si/240S
284Si/240S
257S/240S
257S/240S
Bereifung
175/65 R14
Einspritzung
PS/U.
Nm/U.
7
Bremsen V/H
185/60 R14
185/60 R14
195/50 ZR15
195/50 ZR15
185/60 R14
195/50 ZR15
175/65 R14
2
1180 kg
1210 kg
1245 kg
1345 kg
1260 kg
1395 kg
1200 kg
1240 kg
Verbrauch 90km2
6,4 L
7,2 L
7,2 L
7,8 L
6,8 L
7,8 L6
4,9 L
4,9 L
Vmax2
195 km/h
190 km/h
215 km/h
215 km/h
210 km/h
195 km/h6
180 km/h
180 km/h
Vmax2
Bauzeit/Serie
1989-1994
1992-1997
1991-1994
1991-1994
1994-1996
1994-1997
1989-1993
1993-1999
Bauzeit/Serie
3
Gewicht
1) Bei Ausführungen mit ABS: 257S/240S
2) Jeweils Limousine
3) Jeweils Grundausstattung
4) Angaben nun nach Norm 93/116 EU Landstraße
5) hier: Kat-Ausführung (außerhalb D. auch ohne Katalysator)
6) ausschließlich als Station Wagon lieferbar
ohne Airbag angeboten wurden)
neben
der
Fahrgestellnummer
(siehe Tabelle Modellpflege) auch
am vollständig rot gefärbten Warnblinkschalter auf der Lenksäule
(vormals schwarz mit rotem
Aufdruck) und den Motorisierungsemblemen, die sich nunmehr im
Kühlergrill fanden.
Um den Schadstoffausstoß bei
der 1,8-Liter-Maschine zu senken
und diese an kommende EGRichtlinien anzupassen wurde jener
Motor im Laufe des Jahres 1993
auf 90 PS gedrosselt und mit einer
abgewandelten
Einspritzeinheit
sowie geänderter Getriebeübersetzung ausgeliefert.
Auch beim Dieselmotor ging
man das Thema Abgasbehandlung
an: Seit 1993 waren alle in
Deutschland erhältlichen Dedra-
Änderung der Innenausstattung: Serie I und '93
6
7,8
Bereifung3
Gewicht2
Verbrauch
90km2
7) ab Facelift 1994: „1,9 tds“ / 257Si/240S /
185/60 R14
8) ab Facelift 1998: siehe 7) + 185/65 R14
rückführung (EGR), einer weiterentwickelten Einspritzpumpe (weniger Geräuschentwicklung, geringeerer Rußausstoß) und einem
Oxidationskatalysator ausgerüstet.
Auch
die
Kaltstarteinrichtung
wurde überarbeitet. Die nominellen Leistungen und der Verbrauch des Aggregats blieben jedoch unverändert.
Von der zweiten Serie des
Dedras spricht man ab dem Facelift
im Sommer 1994. Geänderter
Kühlergrill und Heckleuchten sind
äußerlich die markantesten Erkennungsmerkmale. Im Innenraum und das dürfte der einzige
gestalterische faux-pas in der Karriere des Dedras sein - wurden die
wunderschönen Echtholzapplikationen durch Plastikimitate ersetzt.
Tröstlich sind wiederum die sehr
...Serie II ('94) mit geänderten Polstern & Türverkleidungen
verkleidungen und Sitzpolster sowie zahlreiche Detailveränderungen an verschiedenen Befestigungen und Verbindungen im
Innenraum: Knarzen und Knacken
„im Gebälk“, wie es insbesondere
vor dem Mini-Facelift 1992
zuweilen zu beklagen war, suchte
man spätestens in der zweiten Serie
vergebens.
Als wichtigste Neuerung darf
freilich gelten, dass fortan auch
eine Kombiversion des Mittelklasse-Lancias erhältlich war: Der
Station Wagon - wie die Limousine
entworfen von IDEA. Der Kombi
ließ die Verkaufszahlen des Dedras
in Deutschland noch einmal nach
oben gehen und entwickelte sich
schnell zur beliebteren Karosserievariante, bis hin zu einem Anteil
von über 90% im letzten Produk-
...und Serie III ('98) mit den Delta-Armaturen
Turbodiesel-Modelle mit einer gelungenen und vom Nuova Delta tionsjahr. Zeitgenössische Testbeelektronisch geregelten Abgas- übernommenen neugestalteten Tür- richte bescheinigten auch dem
5
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Modellpflege
Station Wagon ein großes Maß an
„Harmonie und Eleganz“ (AutoZeitung 21/1994). Größe und
Zuladung des Gepäckabteils, die
das des Konkurrenten BMW 3er
Kombi
erheblich
übertrafen,
machten den Dedra zwar nicht zum
Lastesel (dafür eignete sich eher der
Fiat Tempra SW, der - anders als
der Dedra - auch mit Niveauregulierung angeboten wurde). Für
gepäckreiche Urlaubsfahrten mit
der Familie aber waren sowohl das
„Schluckvermögen“, der gebotene
Komfort und die hohe aktive wie
passive Sicherheit des Wagens
schlagende Argumente.
Grundsätzlich erfuhr aber auch
die Antriebsseite weitreichende Änderungen: Alle verfügbaren Benzinmotoren waren nun mit einer
Multipoint-Einspritzanlage ausgerüstet, und so erstarkte der 1,6Liter-Benzinmotor nun auf 90 PS
und galt auch etwa bei Autobild als
„gute Motorisierung“ (Autobild
41/1997: Gebrauchtwagentest Lancia Dedra). Der abermals überarbeitete 1,8-Liter-Antrieb leistete
fortan 101 PS und begnügte sich
sogar mit weniger Kraftstoff. Neu
im Programm war der 2,0 16VMotor, der mit leichten Änderungen
vom Lancia Thema übernommen
worden war. Mit annähernd 140 PS
stellte diese Kraftquelle von nun an
die souveränste Art der Fortbewegung im Dedra dar, denn die beiden
Turbomodelle (turbo i.e. und Integrale) waren aus den Preislisten
verschwunden und nicht mehr
erhältlich. Gleichwohl lebte das Integrale-Prinzip fort und war ab dem
Facelift in Form des 2,0 16V SW
Integrale zu erwerben - die einzige
Möglichkeit, ab 1994 die überragende Allradtechnik des vielfachen
Lancia-Rallyeweltmeisters
Delta
HF Integrale zu erfahren.
Der alte 2,0-Liter-Antrieb mit
acht Ventilen blieb in der Angebotspalette lediglich in Kombination mit der VW-Automatik
erhalten und wurde hinsichtlich seiner Produktionsdauer nur noch vom
1,9-Liter Turbodieselmotor übertroffen, der vom Anfang bis zum
Ende der Dedra-Produktion verfügbar war und zuvor sogar schon (in
seiner Urform) im Delta und Prisma
seinen Dienst tat.
Ab Januar 1995 wurden sämtliche Dedras mit der elektronischen
Wegfahrsperre „Lancia Code“ ausgerüstet. Zu erkennen sind jene
Modelle an einem klobigeren Zündschlüssel (wegen des enthaltenen
Elektronikmoduls) und der Code-
Wichtige Modellpflegemaßnahmen und Änderungen mit Angabe der Fahrgestellnummer
4/89
1/90
5/91
5/92
10/92
1/93
7/94
1/95
11/95
2/96
11/96
1/97
7/97
5/97
12/97
1/00
Vorstellung des Lancia Dedra mit 4 Motoren (3 Benziner 1,6 / 1,8 / 2,0 und 1
Diesel 1,9)
Einführung des Dedras in Deutschland
Einführung der Modelle Turbo und Integrale in Deutschland
Einführung des Dedra 2.0 automatic in
Deutschland
Erstes Facelift mit vielen unsichtbaren
Detailverbesserungen, ab Fgst.-Nr.:
ZLA83500004000001, neue Einspritzelektronik für Motor 1,6 (nun Bosch Monomontronic, 75 PS, baugleich mit Lancia
Delta II)
Sicherheitspaket (Airbag, Seitenaufprallschutz, Gurtstraffer, Karosserieverstärkung)
ab Fgst.-Nr. ZLA83500004008263,
Dieselmotor mit Katalysator erhältlich (umschlüsselbar auf / später serienm. Euro- 2),
1,8-Liter-Motor überarbeitet, nun 90 PS
Großes Facelift 1994 (Serie II), Details s.
Text; neue Motoren (1,6 mit 90 PS, 1,8 mit
101 PS, 2,0 16V mit 139 PS), Entfall
Turbo und Integrale; neu: Kombiversion
„Station Wagon“, diese auch als Integrale;
Serienmäßige Wegfahrsperre Lancia Code
Kleines Facelift 1996: Ersetzung der automatischen Scheinwerferhöhenregulierung
durch manuelle ab Fgst.-Nr. ZLA83500004109548, neues Airbaglenkrad etc.
Entfall 2,0 16V mit Frontantrieb, Ersatz des
1,8-Motors durch 1,8 16V mit 113 und 131
PS
Neue ABS-Bremsanlage Bosch 5.3 ab
Fgst.-Nr. ZLA83500004127157
Entfall 2,0 16V SW Integrale
Entfall 1,8 16V 113 PS
Neue Stoffe und Teppiche im Innenraum
ab Fgst.-Nr.: ZLA83500004132977
Großes Facelift 1998 (Serie III): neue Vorderachse, neuer 1,6-16V-Motor mit 103 PS,
innere/äußere Retuschen/Änderungen s.
Text
Einstellung der Produktion
Radzierkappen der Serien I, II und III sowie Alufelgen der Serien I und II (Standard und LX) sowie der Serie III
Lederausstattung der Serie I (Poltrona Frau), der Serie II (Recaro Alcantara/Leder) und der Serie II und III (Poltrona Frau Alcantara/Leder). Rechts die Rückleuchten
der Serien I (zweigeteilt), II (dreigeteilt, rot/weiß) und III (dreigeteilt, rot/rot);
6
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Dedra der letzten Serie III 1998/99 mit getönter Leuchtgruppe vorne, eloxierten Zierleisten, lackierten Stoßfängern und neuen Leichtmetallfelgen
Leuchte in der Instrumententafel.
Einen weiteren Einschnitt im
Produktzyklus stellt das Jahr 1996
dar. Mit Februar war der 2-Liter16V-Motor nur noch als Integrale
lieferbar, für die frontgetriebenen
Modelle wurde er ersetzt durch den
1,8-Liter-16V-Motor, der auch bei
vielen Fiat-Geschwistern zu finden
war. Zu Beginn bot Lancia diesen
Antrieb in zwei Versionen an: Als
113- und 131-PS-Aggregat, letzteres mit auf die Einlassnockenwelle wirkendem Phasenschieber.
Darüberhinaus waren die 1,8-16VTriebwerke die ersten im Dedra
eingesetzten Motoren mit Hydrostößeln, was die regelmäßige (und
leider oft vernachlässigte) Korrektur des Ventilspiels hinfällig werden ließ.
Sämtliche Ausführungen betreffend war das neugestaltete Airbag-
lenkrad, eine nun nicht mehr
automatische, sondern vom Innenraum aus zu bedienende Scheinwerferhöhenverstellung (übernommen
vom Delta II) und ein neues BoschABS-System (ab November). Daneben wurden teilweise Getriebeübersetzungen angepasst und äußere Zierleisten, Blenden und Embleme geändert.
Allen Unkenrufen zum Trotz, die
schon 1996 mit der Ablösung des
Dedras gerechnet hatten, ließ der
Nachfolger Lybra noch eine Weile
auf sich warten. Seitens des
Konzerns hatte man sich jedoch
entschlossen, mit dem Jahr 1997
einen Abschied auf Raten zu
beginnen. So wurde zu Jahresbeginn der Integrale SW aus dem
Lieferprogramm gestrichen, zu
Ostern folgte die 2-Liter-Automatik
Ausführung. Im Juli straffte man
Einer der wenigen Angriffspunkte für Rost: Die Radausschnittkanten
7
das Motorenprogramm weiter und
setzte die 113-PS-Variante des 1,8Liter-Antriebs ab. Es verblieben
also drei Motorvarianten (zwei
Benziner mit 90 und 131 PS sowie
der Diesel) jeweils in der Kombiund Limousinenausführung.
Überraschend wurde aber mit
dem Jahreswechsel 1997/98 eine
dritte Serie des Dedra vorgestellt,
die sich äußerlich durch folgende
Änderungen von der Vorgängerversion
unterschied:
Sämtliche
Stoßfänger waren nun in Wagenfarbe lackiert (dabei konnte im
Übrigen auf eine geänderte Farbpalette zurückgegriffen werden),
die vordere Leuchtgruppe war nunmehr getönt, die hintere ganz in rot
gehalten, die Räder auf neu gestalteten Leichtmetallfelgen aufgezogen und einige Zierrahmen dunkel
eloxiert. Im Innenraum fand sich
fortan das modernere Armaturenbrett aus dem Nuova Delta, man
verarbeitete neue Stoffe in geänderter Struktur und Farbe.
Auf der Antriebsseite fand sich
der 1,6-Liter-Motor durch die 16VVariante aus dem Delta II ersetzt,
was einen Leistungszuwachs auf
103 PS mit sich brachte und auch
die regelmäßige Einstellung des
Ventilspiels
(da
Hydrostößel)
hinfällig werden ließ. Zudem erhielten nun alle Dedra-Modelle die
Vorerachse des Fiat Marea, und
kamen so in den Genuss eines
weiterentwickelten Fahrwerks.
Nach über zehnjähriger Bauzeit
verließen die letzten Dedra-Modelle
im Januar 2000 die Werkshallen
und machten Platz für den Lybra,
Rostherd früher Modelle: Federbeinaufnahme
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der zwar in vielerlei Hinsicht der
mittlerweile veralteten Konstruktion des Dedra überlegen war,
jedoch nicht an dessen Markterfolg
anknüpfen konnte.
Karosserie
Grundsätzlich lässt sich der Dedra
in Sachen Blechqualität nichts zu
Schulden kommen: Die Rostvorsorge in Form der werksseitigen
Vollverzinkung aller äußeren Bleche und der Hohlraumbehandlung
ist beinahe über jeden Zweifel
erhaben. Lediglich, wenn etwa bei
Wartungsarbeiten
oder
durch
sonstige Einwirkung Blechteile beschädigt und nicht richtig instandgesetzt werden, hat Rost überhaupt
eine Chance.
Als neuralgische Stellen sind hier
die Bereiche um die Wagenheberaufnahmen und Abstützpunkte für
Hebebühnenarme zu nennen, ebenso die Radausschnittkanten. Bei ersteren ist in der „näheren Umgebung“ zuweilen durch schlichtweg
schlampig angesetzte und in der
Folge abgerutschte Wagenheber der
Unterbodenschutz und die Zinkschicht auf dem Blech beschädigt
und oft auch nicht wieder ausgebessert worden, was einer Einladung zur Freiluftoxidation gleichkommt. Ähnliches ist häufig auch
den vorderen Kotflügeln widerfahren: Für etliche Wartungsarbeiten
müssen die Innenkotflügel entfernt
werden. Bei der Wiederanbringung
gilt es, das Blech selbst nicht zu
beschädigen, was bei der „zeitsparenden“ (?) Anwendung roher
Gewalt aber unvermeidlich ist. Als
Resultat hat der Besitzer dann in
ein paar Jahren mit Rost von innen
nach außen an den Radausschnittkanten zu kämpfen (siehe Bild
oben). Beim Gebrauchtwagenkauf
gilt es stets zu bedenken, dass viele
Dedras nicht von ausgesprochenen
Liebhabern bewegt wurden: Eine
8
Kontrolle lohnt also immer.
Sind die Kotflügel stark befallen
(was sehr selten ist) und müssen
ausgetauscht werden, so ist dies
kostengünstig möglich, da die
vorderen Kotflügel ausschließlich
geschraubt sind und die Blechteile
bei freien Händlern sehr günstig zu
bekommen sind. Aufwändiger wird
es bei Schäden am Unterboden, wo
professionell Blech eingeschweißt
werden müsste, um Ärger mit dem
TÜV zu vermeiden und das eigene
Gewissen zu beruhigen.
Die einzige Schwachstelle des
Dedras in puncto Rost ab Werk
sind die Federbeinaufnahmen. Bei
frühen Modellen (bis 1994) sammelt sich im Winter Streusalzwasser an jenem Blechteller (das
interessanterweise im Ersatzteilkatalog als „Gummistück“ bezeichnet
wird) und frisst diesen mit der Zeit
durch. Ein Austausch ist aus Sicherheitsgründen dringend anzuraten und weder bezüglich des
Materials noch des Aufwands zu
teuer.
Knacken die Türen beim Öffnen
und Schließen sind die Türsteller
am Ende ihrer Lebensdauer
angelangt, die aber, wie bei allen
anderen modernen Fahrzeugen, als
Verschleißteil einfach ausgetauscht
werden können.
Wurden die Werksalufelgen auch
häufig im Winter gefahren, so leiden diese häufig unter Klarlackabplatzungen und in der Folge ebenso
an beginnenden Rostschäden (siehe
Bild). Da die Speedline-Felgen mit
Streusalz
prinzipiell
schlecht
zurecht kommen, empfiehlt sich
eine Überholung in Eigenregie
(Abschleifen, Lackieren) oder
durch Profis, die möglicherweise
auch
eine
Pulverbeschichtung
aufbringen können. Ansonsten ist,
wie auch Autobild berichtet, Rost
beim Dedra wirklich „kein Thema“
(Autobild 41/1997).
Klarlackabplatzungen und Oxidation an den Serienalufelgen des Dedras
Mit den Jahren werden die Gummilager der vorderen
Querlenker und der Stabilisatorstang spröde
Werden beschädigte Gummimanschetten an den Bremssätteln nicht rechtzeitig ersetzt, kann Schmutz eindringen und den Sattel zerstören. Die Befestigung des
Handbremsseils am Bremssattel auf Gängigkeit prüfen!
Intelligente Aufhängung in Serie I und '93
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Mechanik
Auch hier gibt es wenig zu
bemängeln. Kupplung, Stoßdämpfer und Bremsen halten, je nach
Fahrweise
und
Motorisierung
erfahrungsgemäß
recht
lange,
Ersatz für diese Verschleißteile ist
mittlerweile im freien Handel sehr
günstig zu bekommen. Auch
Lenkung, Achsen, Radaufhängung
und Bremmechanik sind für ein
langes Leben gerüstet. Einzig die
Gummilager der vorderen Querlenker ermüden mit den Jahren. Auch
dort sind Austauschteile günstig,
bei der Gelegenheit lohnt zuweilen
auch der Austausch der Stabilisatorverbindungsstangen und der Stabilisatorgummilager selbst. Meist
sind es jedoch nur die Querlenker,
die für das Poltern auf unebener
Straße verantwortlich sind.
Seltener müssen Radlager getauscht (tieffrequente Brummgeräusche während der Fahrt) oder die
hinteren Bremssättel überholt werden (hochfrequentes Sirren während der Fahrt). Grund für letzteres
Problem sind entweder eingerissene
Gummimanschetten am Bremssattel (können in der Werkstatt
getauscht werden) oder festgerostete Handbremsverstellhebel, was
unter Umständen den Tausch des
Sattels nötig macht (aber hier kann
wegen der Baugleichheit zu fast
allen Alfa-/Fiat-/Lancia-Modellen
der Tipo-Bodengruppe leicht gebrauchter Ersatz beschafft werden).
Und damit sind wieder wieder beim
Thema Pflege und Wartung: All
dies sind Phänomene, welche im
Rahmen regelmäßiger Inspektionen
entdeckt und problemslos korrigiert
werden sollten.
Ist der Dedra mit der „intelligenten Aufhängung“ ausgerüstet,
darf sich der Gebrauchtwagenkäufer einerseits über ein großes
Plus an Sicherheit und Komfort
freuen, muss andererseits aber in
9
den sauren Apfel
teurer Austauschteile beißen. Die
elektronisch geregelten Stoßdämpfer
gibt es nur über
Lancia zu beziehen
und dort scheint
man sich seiner
Monopolstellung
bewusst zu sein,
was sich letztlich in
den
Teilepreisen
niederschlägt: So
veranschlagt
der
Händler als Stückpreis
je
nach
Ausführung
zwischen 600 und 850
€! Zwar ist eine
Rückrüstung
auf
normale Stoßdämpfer
problemlos
möglich,
jedoch
wäre es schade, jene
an sich hervorragende Technik auf
diese Weise aussterben zu lassen, zumal sich seit wenigen Jahren andere
Automobilhersteller
wieder mit der
damaligen Technik
brüsten, die es so ja
noch nie gegeben
haben soll...
Auch die Allradtechnik gilt als sehr
zuverlässig, Schäden
in
diesem
Bereich haben bei
Beachtung der Integrale-spezifischen
Wartungs-vorschriften Seltenheitswert.
Die einzige größere mechanische
Änderung, nämlich
die 1998 eingeführte Marea-Vorderachse, dürfte an den
Langzeitqualitäten
Das bis 1997 eingesetzte 2.0-8V-Triebwerk
Der 1,9-Liter Turbodiesel, von 1989-1999 verbaut
Das seit 1996 erhältliche 1,8-16V-Aggregat mit 113 und 131 PS
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der Komponenten nur wenig
geändert haben. So ist summa
summarum die mechanische Seite
des Dedras als durchaus robust zu
bezeichnen und lediglich auf die
erwähnten Punkte zu achten, auch
wenn diese per se leicht zu beheben
sind.
Motoren
Auch hier gilt wieder der Grundsatz, dass bei vorschriftsgemäßer
Wartung
und
sachgemäßer
Behandlung (keine hohen Drehzahlen in der Warmlaufphase,
Beachtung von Öl- und Wassertemperatur und Füllstand der Betriebsflüssigkeiten) kaum Probleme zu
erwarten sein dürften. Bei jeder
Motorisierung gibt es Exemplare
die weit über 400.000 km hinter
sich
haben
und
trotzdem
einwandfrei funktionieren. Allerdings existieren auch Gegenbeispiele,
die
unter
schlechter
Behandlung gelitten haben. Was
wann wo zu befürchten ist, soll hier
kurz vorgestellt werden:
Allen Motoren gemeinsam ist,
dass sie auf Gedeih und Verderb
auf regelmäßigen Zahnriemenwechsel angewiesen sind. Ein
Überschreiten der vorgegebenen
Intervalle ist wohl die häufigste
Ursache für Motorschäden und so
ärgerlich wie vermeidbar. Der FiatKonzern hat nachträglich die
Wechselintervalle für alle Benzinmotoren auf maximal 5 Jahre
verkürzt, empfohlen wird darüberhinaus auch der Austausch bei
höchstens 80.000 km.
Die 1,6-Liter-Aggregate gelten
allesamt als äußerst robuste
Benzinmotoren, die auch mit mangelhafter Wartung nur schwer
kleinzukriegen sind. Wenn dennoch
Probleme auftauchen, handelt es
sich meist um Kleinigkeiten: die
Steuergeräte für Zündung und
Einspritzung verweigern ihren
10
Dienst, wenn Massekabel vergammelt sind. Hier hilft Ersatz
schnell weiter. Unrunder Leerlauf,
Ruckeln und Absterben des Motors
bei den Bosch-Einspritzsystemen
ist dagegen häufig auf defekte
Wassertemperaturfühler zurückzuführen, in anderen Fällen auch auf
Benzinpumpen, die nicht mehr die
volle Leistung bringen oder aber
auch auf das dazugehörige Relais.
Motorschäden sind äußerst selten
und wenn überhaupt, so meist
durch überalterte und gerissene
Zahnriemen bedingt.
Die 1,8-Liter-8V- und 2.0-Liter
Triebwerke (8V und 16V) sind ein
wenig empfindlicher. Unsachgemäße Behandlung (zu wenig Öl,
hohe Drehzahlen bei kaltem Motor,
thermische Überlastung bei Vollgasfahrten ohne Beachtung der
Temperaturanzeigen) schlägt sich
bei diesen Doppelnockenwellenaggregaten zuweilen in Pleullagerschäden nieder, was - so man den
Defekt ignoriert - auch das Aus für
die Kurbelwelle nach sich ziehen
kann.
Wenn also bei der Probefahrt
Klappergeräusche vom Motor zu
hören sind oder die Öldruckwarnlampe im Leerlauf aufleuchtet,
sollte entweder vom Kauf abgesehen werden oder Pleuellager,
Kurbelwelle und möglicherweise
auch deren Hauptlager inspiziert
bzw. ersetzt werden. Sind die
Pleuellager noch sehr günstig zu
bekommen (ein Satz ~40 €), so
wird es beim Ersatz / Überholen der
Kurbelwelle teuer. Doch auch hier
ist dank des Baukastenprinzips die
Suche nach einer passenden Gebrauchtkurbelwelle nicht allzu
schwierig, Ersatzteilkatalog vorausgesetzt.
Hinsichtlich der Zahnriemenproblematik gilt das zuvor Gesagte.
Vereinzelt treten auch Schäden an
der Zyliderkopfdichtung auf, allerdings fast immer als Folge von
Von oben nach unten: Zahnriemenriss, in der Folge
verbogene Ventile, defekte Pleuellager
Überhitzung durch defekte Wasserpumpen, Thermostate oder Wasserkühler, was eigentlich anhand der
Temperaturanzeigen zu bemerken
wäre. Bei korrekter Behandlung
sind auch diese Motoren mit
Sicherheit für mehr als ein Dutzend
Erdumrundungen gut.
Gleiches gilt auch für die 2-LiterTurbomotoren. Im Rallyeeinsatz erbrachten diese Leistungen von über
400 PS (Prototypen brachten es gar
auf über 600 PS) und mussten
folglich über eine entsprechend solide Basis verfügen. So sind denn
auch bei den Straßenversionen
jener Aggregate hohe Laufleistungen ohne Motorrevision keine Seltenheit (abarth-lancia.de: „Mechanik: Unverwüstlich“). Jedoch gilt es
wegen der höheren Materialbeanspruchung und dem verbauten Turbolader neben dem, was bereits zu
den
Saug-Doppelnockenwellenmotoren gesagt wurde, einige
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Gasanlagenhersteller verlangt. Mitunter ist die Beschaffung solcher
Dokumente nicht ganz einfach.
Lancia Dedra Station Wagon (Serie II)
weitere Dinge zu beachten:
Integrale-Kenner (bezogen auf
den Delta HF Integrale) empfehlen
den Wechsel der Pleuellager alle
60.000 km. Die im Turbo verbauten verstärkten Pleuellager
sollen sich übrigens auch in den
Saugmodellen verbauen lassen, was
der Haltbarkeit zugute kommen
dürfte. Korrektes Warmfahren und
Kontrolle aller Flüssigkeitsstände
und Temperaturanzeigen ist wie
überall Pflicht. Der Turbo verlangt
jedoch darüber hinaus zusätzliche
Umsicht: Nach längerem Ladereinsatz darf der Motor nicht sofort
abgestellt werden, sondern muss
noch einige Minuten im Leerlauf
abkühlen. Wurde dies vom Vorbesitzer nicht beachtet, droht der
teure Austausch des Laders. Also
bei einer Probefahrt auch auf
ungewöhnliche Geräusche und
fehlende Leistung des Turboladers
achten!
Bleibt als letzter
Benziner der 1,8Liter-16V-Motor. In
der 113-PS-Variante
Ausführungen. Gute Wartung ist
selbstverständlich auch hier die
Grundlage für ein langes Leben.
Die 131-PS-Variante mit der
variablen Ventilsteuerung neigt zu
Defekten des Phasenstellers, der
jedoch recht einfach und günstig zu
erneuern ist. Im Schadensfall klingt
der Motor dann wie ein Diesel, was
jedoch nicht derart fatale Folgen
wie ein Pleuellagerdefekt nach sich
ziehen kann. Motorschäden treten
auch hier wenn überhaupt dann
durch Zahnriemendefekte auf.
Alle Benzinmotoren können im
Übrigen problemlos auf Flüssiggasbetrieb
umgerüstet
werden
(Informationen hierzu finden sich
in einschlägigen Internet-Fora). In
Italien, Frankreich und in den
Beneluxländern gibt es viele derart
umgebaute Dedras, bei einem
Import jener Fahrzeuge muss der
Umbau jedoch noch vom deutschen
TÜV abgenommen werden, welcher wiederum entsprechende Unterlagen vom
... und der nie gebaute Kombi-Prototyp
Kind der Tipo-Bodengruppe: Alfa 155...
gilt dieser als absolut problemlos,
vergleichbar mit den 1,6-Liter11
Der 3-türige Alfa 145...
Kommen wir zu meinem Lieblingsantrieb, dem Dieselmotor.
Lediglich hinsichtlich der Einspritzpumpe und der Abgasbehandlung
modifiziert, wurde dieses Aggregat
vom Beginn bis zum Ende der
Bauzeit des Dedras angeboten.
Neben seiner außergewöhnlichen
Langliebigkeit (viele Exemplare
haben problemlos die 400.000 kmGrenze überschritten) sprechen vor
allem seine Sparsamkeit und Kraft
für den 1,9-Liter-Selbstzünder,
auch wenn vor allem die frühen
Modelle nicht gerade als leise zu
bezeichnen waren (was jedoch
durch gute Schalldämmung, >40 kg
Dämmmaterial, kaum in den
Innenraum vordrang). Einzig fällt
bei hoher Laufleistung auf, dass die
Nut- und Feder-Verbindung zwischen Nockenwelle und Vakuumpumpe zu klein dimensioniert ist
und in manchen Fällen Schaden
nimmt: Ein Austausch von Nockenwelle und/oder Vakuumpumpe
kann fällig werden. Ab Motornummer 2264029 ist dieses Problem
jedoch durch eine geänderte
Nockenwelle gelöst.
Vor wenigen Jahren vertrieb die
... und der 5-türige 146
Firma Umtech
sogar ein Biodieselumrüstkit für den
Dedra. Der Betrieb mit dem
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Pflanzenkraftstoff selbst war völlig ziehen sie aus dessen Fahrgewohnunproblematisch, der Umbau be- heiten ihre Schlüsse!
schränkte sich auf einige wenige
Dichtungen und obwohl die Firma
Elektrik / Elektronik
heute leider nicht mehr existiert,
dürfte es kein Problem sein, die
Einspritzpumpe mit einem selbst Dieser Bereich
gilt bei italienischen Fahrzeugen häufig
als
Schwachstelle. Zurecht?
öffnen und das werkseitig im
Überfluss eingepresste Fett großteils zu entfernen. Genaue Angaben
hierzu finden sich in beinahe allen
Fiat- und Lancia-Fora im Internet.
Daneben gibt es bis zur Einführung
der Leuchtweitenverstellung aus
dem Innenraum
zuweilen Pro-
Tempra SW
Fiat Tipo
konfektionierten
Dichtungssatz
umzurüsten.
Auch für reinen Pflanzenölbetrieb eignet sich die
Bosch-Pumpe hervorragend, 50% verträgt sie
auch ohne Umbau klaglos. Mehr
Informationen hierzu finden sich
insbesondere in
einschlägigen
Internetfora (etwa fmso.de). Zahnriemenschäden kommen nur sehr
vereinzelt vor, Kopfdichtungsprobleme noch seltener. Ein empfehlenswerter Diesel, dessen Unkompliziertheit
(keine
Steuerelektronik, keine Hochdruck-Einspritztechnik) ihn zu einem äußerst
zuverlässigen Antrieb macht.
Zusammenfassend lässt sich
festhalten, dass alle Dedra-Triebwerke sehr standfest und langliebig
sind und keines ein fixes „Haltbarkeitsdatum“ aufweist. Lediglich
die 1,8-Liter-8V-Maschine und die
2.0-Liter-Triebwerke
stecken
schwere Wartungsmängel nicht immer klaglos weg und rächen sich
zum Teil mit Lagerschäden.
Es ist also in erster Linie der
Fahrer, der über die Lebensdauer
der Antriebsquellen entscheidet und
so empfiehlt es sich immer, neben
einem ausgefüllten Scheckheft auch
die Fahrweise des Verkäufers selbst
zu begutachten: Lassen Sie beim
Gebrauchtwagenkauf zunächst den
Vorbesitzer selbst ans Steuer und
12
Fiat Tempra
Viele Elektrik- und Elektronikfehler sind nicht etwa konstruktiv
bedingt, sondern beruhen auf ganz
banalen Kontaktproblemen durch
schlecht isolierte oder gesicherte
Steckver-bindungen und Verkabelungen. Behält man diese Erkenntnis im Hinterkopf, dürfte eigentlich
beinahe jedes Problem in den Griff
zu bekommen sein. Sehr hilfreich
ist es in diesem Zusammenhang,
über die passenden Werkstattunterlagen wie Schaltpläne und Diagnosevorgangsbeschreibungen zu verfügen.
Eine echte Schwachstelle sind
die Stecker für die H4-Abblendscheinwerfer der Frontbeleuchtung. Ihr Ersatz durch andere
Stecker aus dem Zubehörhandel
oder etwa aus dem Ersatzteilprogramm von VW löst das Problem
häufig durchbrennender Birnen
(wegen schlechter Kontakte) und
anschmorender Steckerhüllen nachhaltig. Daneben wissen manche
Fahrer von Dedras früher Baujahre
von „zittrigen“ Scheibenwischermotoren zu berichten. Der Austausch der kompletten Motoren ist
überflüssig. Es genügt, diesen zu
Lancia Delta II
bleme mit der automatischen Regulierungsanlage. Zwar kann man sich
eine Weile mit dem Gedanken trösten, dass eine solche Vorrichtung
ansonsten nur noch bei BMW-,
Mercedes- und Rolls-Royce-Oberklassewagen verbaut wird. Jedoch
sollte sie als TÜV-relevantes Bauteil auch funktionieren. Solange an
der Anlage keine Beschädigungen
vorliegen, tut sie das auch
zuverlässig. Jedoch ist die elektrohydraulische Vorrichtung, die mittels Sensoren an der Hinterachse
die Einfederhöhe misst und diese
per Hydrauliksystem an die Stellmotoren vorne weitergibt, kaum
gegen äußere Einwirkungen geschützt. Die dünnen PVC-Hydraulikschläuche,
die
von
der
Hinterachse am Fahrzeugboden entlang in den Motorraum und schließlich zu den Scheinwerfern führen,
können durch Unachtsamkeiten bei
Reparatur- und Wartungsarbeiten
leicht beschädigt werden. Ist dies
einmal geschehen, muss die gesamte Schlauchanlage ersetzt werden,
da es sich um ein geschlossenes
System handelt, das bei Verlust der
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Hydraulikflüssigkeit unbrauchbar
wird.
Zwar sind die Materialkosten
nicht exorbitant hoch, jedoch stellt
sich die Frage, ob man nicht gleich
auf das ab Ende 1995 verbaute
handgesteuerte System umrüsten
sollte (und Gebrauchtteile hierfür
finden sich, auch bei verwandten
Modellen, schnell), was zwar dem
etwaigen Bedürfnis nach Erhalt des
Fahrzeugs im Originalzustand
zuwider läuft, jedoch angesichts der
Anfälligkeits-Problematik
nicht
völlig ungerechtfertigt erscheint.
Gelegentlich treten Fehler im
ABS-System auf, auch das ist
zukünftig ein TÜV-Kriterium. Wer
hier nur die Kontrollleuchte abklemmt, tut sich keinen Gefallen.
Der Sicherheit des Fahrers zuliebe
bestehen die Prüfer nach den neuen
Bestimmungen auf eine nachprüfbare Selbstkontrolle der Anlage, was durch die entsprechende
Störungsanzeige signalisiert wird.
Systematisches Durchmessen der
ABS-Steuerung fördert meist defekte Kabelverbindungen der ABSRadsensoren zutage, ein Problem,
dass leicht zu beheben und
keinesfalls auf italienische Fahrzeuge beschränkt ist.
Funktioniert die Zentralverriegelung an einer der hinteren Türen
nicht mehr, so hilft nur der Austausch der kompletten Schließeinheit. Günstiger fährt man mit dem
Behelf, einen beliebigen (gebrauchten oder neuen) Motor in die Tür zu
verbauen, was nicht sichtbar ist und
der Funktion keinen Abbruch tut.
Ist ein optoelektronisches Instrumentenbrett verbaut, neigt der
Bordcomputer bei hoher Laufleistung dazu, nicht mehr alle Ziffern
korrekt darzustellen. Ersatz ist viel
zu teuer und unnötig: Meist sind
lediglich einige wenige „kalte Lötstellen“ die Ursache für den Ausfall
und wer gut mit Lötkolben und Co.
umgehen kann, repariert sich das
Display am Besten zum Nulltarif.
13
Als letztes möchte ich noch die
elektronisch geregelte Heizung und
Klimaanlage erwähnen, die aus
meiner Sicht zu den am besten
konzipierten Klimatisierungssystemen überhaupt zählen (sowohl hinsichtlich Leistung, als auch Bedienbarkeit). Lediglich die Stellmotoren
früher Baujahre neigen mit den
Jahren zu Verschleiß an den Antriebszahnräder. Um diese zu tauschen oder die Motoren zu ersetzen
muss jedoch beinahe das gesamte
Armaturenbrett demontiert werden,
was einen nicht unerheblichen
Arbeitsaufwand darstellt. Wer hier
auf eine Werkstatt angewiesen ist
und keinen Anspruch auf Garantieleistungen hat, zahlt einen hohen
Preis.
Es empfiehlt sich also, sämtliche
Elektrik- und Elektronikkomponenten während der Besichtigung und
Probefahrt ausgiebig zu testen und
bei erkennbaren Defekten den Reparaturaufwand miteinzukalkulieren.
Natürlich sind alle jene potentiellen Fehler ja auch nicht die
Regel und sollten bei der Besichtigung doch einige der genannten
Ungereimtheiten auftreten, sind
diese Probleme allesamt lösbar und
oft lediglich Kleinigkeiten, die mit
dem entsprechenden Wissen schnell
behoben sind.
Innenausstattung
Der Lancia Dedra war bis 1994 in
drei
Ausstattungsvarianten
zu
haben: Mit Textilinterieur, Alcantara-Stoffen oder Vollederausstattung
von Poltrona Frau. Besonders
letzere gilt bei einem Minimum an
Pflege als äußerst langliebig und
weist eine sehr hohe Qualität auf,
die auch in vielen Oberklasselimousinen ihresgleichen sucht. Die
Stoffbezüge sind in ihrer Haltbarkeit mit denen anderer Hersteller
vergleichbar. Im Alter machen vor
Reibungsschäden an Alcantara-Bezügen
allem Alcantarabezüge Sorgen, abhängig vom Grad der Entspannung
des Vorbesitzers beim Fahren:
Rauhe Kleidungsstoffe (Jeans) und
häufiges Bewegen auf der Sitzfläche lassen den ansonsten uneingeschränkt empfehlenswerten Stoff
nach vielen Jahren schlecht aussehen wie obige Aufnahmen verdeutlichen. Hier hilft dann nur der Gang
zum Sattler oder der Erwerb einer
gebrauchten Sitzgarnitur. Bei Lancia sind die Alcantarabezüge zwar
noch erhältlich, die Preise sprechen
aber in der Regel eher für eine der
anderen Lösungen.
Seit 1993 wurden die stärksten
Motorisierungen auch mit RecaroSitzen angeboten, die orthopädisch
als hervorragend zu bezeichnen
sind. Leider waren auch sie stets
mit (Teil-)Alcantara bezogen und
litten dami ebenso unter Abnutzungserscheinungen. Auf dem
Gebrauchtwagenmarkt sind diese
jedoch sehr selten zu finden. Legt
man jedoch Wert auf diese Sportsitze, so können die im Lancia Delta
II verbauten Recarositze mit leichwww.lancia-youngtimer.de.tt
ten Einschränkungen (unterschiedliche Ausführungen für Delta 3türer / Dedra Limousine / Dedra
SW) in den Dedra übernommen
werden.
Ab 1994 waren leider keine Volllederaustattungen mehr erhältlich.
Nach einer Phase, in der nur noch
Alcantara als edlere Variante der
Innenausstattung angeboten wurde,
entschied man sich 1996 für die
Kombination von Leder und
Alcantara. Die Probleme mit der
Haltbarkeit der Synthetikteile sind
dieselben, jedoch ist Ersatz günstiger zu bekommen.
Bitte posten Sie Anregungen, Korrekturen und
Verbesserungsvorschläge unter:
http://www.viva-lancia.com/lancia_fora/read.php?f=61&i=7871&t=7871
Fortbewegungsmittel, dass man unIch wünsche Ihnen schon einmal
ter Umständen schnell gewillt ist, im Voraus viel Freude mit Ihrem
ihm
bestehende
Fehler
zu Dedra und eine allzeit gute und
verzeihen. Seltenen Besuch, in sichere Fahrt!
dessen Gegenwart man sich wohl
fühlt, verschreckt man nur ungern. Christoph W.
Aber etwa vorhandene Macken
lassen sich beim Dedra, anders als 18. November 2005, Verision 1.02
im Falle des Besuchs, leicht und
meist auch günstig austreiben.
Fazit
Der Lancia Dedra darf als echter
Geheimtip für Gebrauchtwagenkäufer im Allgemeinen und LanciaLiebhaber im Speziellen gelten. Die
technisch ausgereiften Motoren,
sein hervorragendes Fahrwerk und
zeitloses Design machen ihn auch
heute noch zu einer ernstzunehmenden Alternative zu etablierten
Modellen. Probleme wirft der Wagen nur dann auf, wenn Pflege und
Wartung vom Vorbesitzer sträflich
vernachlässigt wurden. Über die
übliche gesunde Skepsis und
genaue Begutachtung und Prüfung
bei der Besichtigung eines Gebrauchtwagens hinaus bedarf der
potentielle Dedra-Käufer keiner
Warnungen. Oder vielleicht doch:
Der Dedra ist ein so angenehmes
Nützliche Internetadressen
http://www.viva-lancia.com/lancia_fora/read.php?f=61
(Deutschsprachiges Forum zum Lancia Dedra)
http://www.motor-talk.de/f186/s
(Deutschsprachiges Forum zu Fiat und Lancia)
http://92376.forum.onetwomax.de
(Deutschsprachiges Forum zu Fiat Tipo und Tempra)
http://www.mobile.de/fahrzeugsuche
(Gebrauchtwagenangebote)
http://www.aspect-online.de
(Seriöser Kfz-Versicherungsvergleich)
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